AFB-Sanierung in Zehlendorf

Nun haben wir also im Imkerverein Zahlendorf und Umgebung unsere erste Faulbrutsanierung hinter uns gebracht.
Nicht dass wir darauf erpicht gewesen wären, gleich im Jahr nach dem „Testlauf“ des Gesundheitsmobils mit dem Ernstfall konfrontiert zu werden – aber es war ja wirklich nur eine Frage der Zeit in dieser „Hauptstadt der Bienen und Imker“!
Neben dem vermutlichen Indexfall, einem Stand mit deutlicher Klinik, der auch nicht saniert werden durfte, gab es einige wenige Imker, die Sanierungsanordnungen vom Veterinäramt erhalten hatten. Und nun musste innerhalb von zwei Wochen ein Sanierungskonzept vorgelegt, alles also recht flott organisiert werden.

Vereinsvorstand, Bienenobleute, Stefanie Ludewig (Imkermeisterin FU) und Christian Dreher, „der Neue“ auf der Bienenkoordinationsstelle an der FU, bildeten eine Task Force, was sich als recht hilfreich erwies.
Zusätzlich stellten sich uns beratend Imkerinnen und Imker zur Verfügung, die bereits eine AFB-Sanierung geleitet bzw. miterlebt hatten. An dieser Stelle herzlichen Dank für die Bereitschaft Wissen und Erfahrung mit uns zu teilen – im Fall von Henrik Stampe (IV Köpenick) sogar aus dem Urlaubsquartier!


Unser ganz besonderer Dank gilt Christian Dreher, der als „alter Hase“ nicht nur inhaltlich „den Hut aufhatte“ sondern auch die praktischen Arbeiten an den Bienen vor- und durchführte – und die ganze Zeit über vor Ort anwesend war.
Apropos vor Ort: Am Standort der Imkerei mit dem meisten Material konnte die Sanierung nicht stattfinden – und so stellte ein Vereinsmitglied sein Grundstück im Sperrkreis zur Verfügung, vermutlich ohne so ganz genau zu ahnen, was da auf ihn zukam:
Schon in den Tagen vor der eigentlichen Aktion füllten sich Einfahrt und Garage mit allerlei Material und Getränkekästen, am Sanierungstag bevölkerte eine Invasion von Helfenden sein Anwesen, das zudem mit immer neuem Material vollgestellt wurde.


Eine besondere Herausforderung stellten die Hartschaumbeuten dar: In der Lauge zeigten sie sich durch einen unglaublichen Auftrieb eher unkooperativ – und nach dem Kärchern verwandelte sich die Umgebung durch eine Unzahl abgeriebener, winzig kleiner Styroporkügelchen in eine – für den August eher unpassende – „Winterlandschaft“! Wir hatten unsere liebe Not, Mauern, Hecken und Straßenland hinterher wieder in einen annehmbaren Zustand zu versetzen!
Die endgültigen Aufräumarbeiten waren erst in den nächsten Tagen abgeschlossen, nach dem Abkühlen konnte dann auch die Lauge fachgerecht – und mit Genehmigung der Wasserwerke – entsorgt werden.
Zum Glück gab es während der Sanierung keine Verletzungen und keine größeren Sachschäden!
Die Zusammenarbeit mit den Amts-Veterinärinnen lief reibungslos – und last but not least wurden wir von einer Vereinsimkerin mit einem umwerfenden, liebevoll angerichteten Buffet verwöhnt und bei Laune gehalten.


Den Abschluss der gesamten Aktion bildete dann die Fahrt zur Müllverbrennungsanlage Ruhleben.
Nachbereitend muss das Verbrauchsmaterial im Gesundheitsmobil ersetzt werden, auch sollte noch einmal überlegt werden, wie die Ausstattung weiter optimiert werden kann.
Zum Schluss bleibt zu hoffen, dass die viele Arbeit auch erfolgreich war, danke an alle die gekratzt, abgeflammt, gelaugt und gekärchert haben, darunter auch einige der Berliner BSSV-Leute!

Dr. U. Friedrich und E. Wagenitz (Bienengesundheits-Obleute IV Berlin-Zehlendorf u.U.)