Imkerreise nach Stettin vom 13. September – 16. September 2024

Mit 29 Personen startete der Reisebus um 8.00 Uhr an gewohnter Stelle in der Königin-Luise-Straße. Die Fahrt verlief reibungslos. Auf dem Weg nach Stettin machten wir einen Abstecher nach Swienemünde (Swinoujscie).

Ein interessantes Programm erwartete uns. Alle Programmpunkte waren von Benedikt und Gisela qualitätsgesichert, also vorher ausprobiert und getestet.
An allen Tagen begleiteten uns örtliche Reiseführer. Wir bekamen viele Informationen über Westpommern und die besuchten Städte Swienemünde, Stettin und Kolberg.
Übernachtet haben wir im Hotel Dana in Stettin. Das Hotel liegt zentral in der Nähe der Innenstadt und ist sehr zu empfehlen. Die Zimmer sind edel ausgestattet. Eine besondere Augenweide sind die vielen Blumensträuße in allen Gemeinschaftsräumen und auf den Fluren. Das Hotel hat einen Spa-Bereich. Es war ausreichend Zeit, dieses Angebot zu nutzen. Das Frühstücksbuffet ließ keine Wünsche offen. Sowohl die Freunde eines Müslis als auch die Anhänger eines herzhaften Frühstücks kamen voll auf ihre Kosten. Für den Abend stellte uns das Hotel einen Gemeinschaftsraum zur Verfügung. Nach einem kleinen Abendessen setzten wir uns dort für einen gemütlichen Tagesausklang zusammen.
Für das leibliche Wohl war an allen Tagen gesorgt. Die Restaurants boten jeweils 2 Gerichte zur Wahl an. Nachmittags gab es eine Energiespritze durch Kaffee und Kuchen.

1. Tag: Swienemünde (Swinoujscie) und Besuch der Familienimkerei Jozef i Miroslaw Wronscy in Maszewo

Mit dem Bus fuhren wir durch den Ort Swienemünde. Es ging am Kurpark (geplant von Peter Josef Lenne´) vorbei und den beiden Festungen Westfort (Engelsburg) und Ostfort am Leuchtturm. Swienemünde ist sehr beliebt bei Touristen. Es gibt Promenaden vor und hinter der Düne. Die Hauptpromenade verfügt über zahlreiche Geschäfte, Hotels und Restaurants. Verführerisch lagen Lachsspieße und Aale in den Auslagen und sollten den Gast zum Essen verleiten. Für die sommerlichen Promenadenkonzerte gibt es eine Konzertmuschel. Sie wurde 1926 erbaut und soll über eine exzellente Akustik verfügen. Auf der Ostsee tanzten die Wellen und die Gischt. Mutige zogen am Strand Schuhe und Strümpfe aus und wateten durch das Wasser. Der Strand erstreckt sich 42 km weit bis Peenemünde.
Auf der Dachterrasse des Hotels Ewerdin wartete Kaffee und Kuchen auf uns. Dazu gab es einen herrlichen Ausblick auf die Ostsee.
Gegen Abend besichtigten wir die Familienimkerei von Jozef i Miroslaw Wronscy. Ein kleines Lagerfeuer brannte und Bänke und Tische luden zum Verweilen ein. Leider regnete es leicht. Für das leibliche Wohl war sehr reichlich gesorgt. Herr Wronscy erläuterte seine Betriebsweise und führte seine Geräte vor. Seine Bienen stehen noch in der Heide und sollen in Kürze auf den Hof gebracht werden. Dieses Jahr war ein hervorragendes Jahr für Buchweizenhonig. Die Imkerei stellt sortenreinen Pollen her. Wir probierten verschiedenen Pollen. Besonders gut schmeckt der milde Pollen vom Frühjahr. Der Pollen hat eine gelbe Farbe in allen Schattierungen. Im weiteren Verlauf des Jahres wird der Pollen bunter und viel kräftiger im Geschmack. Zum Schluss zeigte uns Herr Wronscy, wie er sein Futter selbst herstellt. Zum Abschied gab es für alle einen Teig-Schaber. Dieser hat eckige und runde Flächen. Dadurch lässt sich ganz bequem der Honig aus jedem Winkel des Eimers oder des Abfüllbottichs entfernen.

2. Tag: Stettin (Szczecin)

Stettin ist die Hauptstadt von Westpommern. Sie hat etwa 400 000 Einwohner. Die Stadt liegt in der Nähe der südlichen Ostsee an der Mündung der Oder in das Stettiner Haff. Mit dem Bus fuhren wir durch die Stadt und stiegen an verschiedenen Stellen aus. Der erste Stopp war der Garten Rozanka, ein Rosengarten. Der Garten wurde 1928 eröffnet und 2007 wieder hergestellt. Dort wachsen etwa 100 Rosensorten. Den zweiten Stopp gab es an der Parkanlage Jasne Blonia mit dem Denkmal von Papst Johannes Paul II. Im Hintergrund das Stettiner Rathaus. Ein historisches Gebäude ganz in grün. Der Park wurde bereits 1924 geschaffen. Das Denkmal wurde 1995 enthüllt und erinnert an den Besuch des Papstes in Stettin am 11.6.1987. Auf der anderen Seite des Parks steht das Denkmal zu Ehren der Taten der Polen. Den dritten Stopp machten wir am Zentralfriedhof. Der Friedhof gehört mit seinen 1,7 qkm Fläche zu den größten Friedhöfen in Europa. Nach dem Mittagessen schloss sich ein Stadtspaziergang durch Stettin an. Die Altstadt wurde durch den Krieg stark zerstört. Sie wurde nach dem Krieg nur teilweise wieder aufgebaut. Auf dem höchsten Punkt steht das Schloss der Herzöge von Pommern. Es wurde nach dem Krieg im Renaissance-Stil wieder aufgebaut. Es wird als Kulturzentrum genutzt. Nördlich der Altstadt, direkt an der Oder, steht das bekannteste Bauensemble Stettins, die Hakenterrasse, die Seefahrthochschule, das Stadtmuseum und das Regierungsgebäude von Westpommern. Die Hakenterrasse wurde nach dem langjährigen Oberbürgermeister Hermann Haken benannt. Dort lässt sich herrlich der Ausblick auf die Oder und das Hafengelände genießen.

3. Tag: Kolberg (Kolobrzeg)

Bereits um 8.00 Uhr startete der Bus Richtung Kolberg. Auf dem Weg liegt in dem Dorf Dobrzyca die Gartenwelt Hortulus. Dreißig verschiedene Themen- und Sinnesgärten sind angelegt. Eine fachkundige Führerin zeigte uns alles und erklärte die verschiedenen Kompositionen der Pflanzen. Noch zeigten die Pflanzen eine umfangreiche Farbpalette. Düfte und Aromen gab es im Kräutergarten zu erkunden.
In Kolberg erwartete uns schon die Reiseführerin. Eine energiegeladene Person, die uns mit Begeisterung Kolberg zeigte. Zunächst ging es zum Mittagessen in das Restaurant Domek Kata. Das Haus ist sowohl vom Ambiente als auch vom Essen sehr empfehlenswert. Nach dem Mittagessen bekamen wir einen ersten Eindruck von Kolberg vom Bus aus. Weiter ging es zu Fuß durch das Hafenviertel und an der Kurpromenade entlang. Leider schafften wir es nur bis zur Seebrücke. Der Wind frischte stark auf. Dazu ein unangenehmer Nieselregen. Schön anzuschauen war die aufgebrachte Ostsee. Kolberg gehört zu den meistbesuchten Kurorten Europas. Basis für den Kurbetrieb sind die Solequellen mit einem Salzgehalt zwischen 2 und 6 Prozent. Leider wurde der Ort durch den Krieg zu 90 % zerstört. Nur einige Backsteinbauten wurden wieder aufgebaut. Der Mariendom dominiert das Stadtzentrum. Ein wuchtiger Kirchenbau. Das Mittelschiff wird von schiefen Pfeilern getragen. Im 15. Jahrhundert trat eine Bodensenkung von 60 Zentimeter ein. Die Pfeiler wurden verstärkt, sind aber nicht mehr im Lot. In der Nähe des Doms steht das Rathaus. Es erinnert an eine Burg durch seine Zinnen. Schinkel hat das Gebäude entworfen. Es wurde 1831 fertig gestellt.

4. Tag: Große Hafenrundfahrt und Besuch der Uni-Imkerei

Das Boot für die Hafenrundfahrt startete in der Nähe der Hakenterrasse. Leider schien keine Sonne. Nur ganz hartgesottene Imker verbrachten die ganze Zeit auf Deck. Unter Deck war es sehr gemütlich. Die Fahrt führte durch den Hafen, Dabie-See mit den Auen-Wäldern und das Werftgelände. Sogar mehrere Seeadler bekamen wir zu sehen. Im Dabie-See liegt das Betonschiff Ulrich Finsterwalde. Es wurde während des 2. Weltkriegs gebaut und 1945 durch Bombardement versenkt und später wieder gehoben. Jetzt ist es eine Touristenattraktion und dient den vielen Vögeln als Rastplatz. Nach der Hafenrundfahrt schloss sich eine Besichtigung der Uni-Imkerei an.
Die Rückreise war sehr kurzweilig und verging im Nu. Stettin ist nur einen „Katzensprung“ entfernt und wir waren überrascht, wie schnell wir wieder in der Königin-Luise-Straße in Berlin waren.

Birgit Hach-Klarholz